Moderation im digitalen Raum Beitrag von Lara Boerger
Im Rahmen eines digitalen World-Cafés durfte ich einen der virtuellen Gruppenräume als Moderation begleiten. Da sich meine bisherigen Erfahrungen zu dieser Workshop-Methode auf Präsenzveranstaltungen beschränkten, war ich gespannt, wie sich die Rolle als Moderation im digitalen Raum anfühlt.
Sticky Notes statt handfeste Moderationskarten
Für eine ergebnisorientierte und gleichzeitig fruchtbare Diskussion ist es hilfreich, das Gesagte zeitgleich zu kartieren und somit für alle zu visualisieren. Gute Erfahrungen habe ich bisher mit der Nutzung von Moderationskarten gemacht. Auch bei unserem digitalen World Café wollten wir wesentliche Argumente und Schlüsselbegriffe parallel zur Diskussion niederschreiben und präsentieren. Mit Sticky Notes und Mural kein Problem, oder doch?
Digitales Multitasking
Schon in Präsenzveranstaltungen ist es eine Herausforderung, die Diskussion aufmerksam zu verfolgen und mit Gespür zu moderieren und nebenbei das Wichtigste aufzuschreiben und zu strukturieren. Virtuell ist es aber nochmal deutlich schwieriger und die Grenzen meiner digitalen Multitasking-Fähigkeiten machten sich schnell bemerkbar. Einfache Handbewegung wie das Ergreifen einer roten Moderationskarte wurde plötzlich zu: links Klick – Sticky Note auswählen – rüberziehen – rechts Klick – Farbe auswählen – links Klick - rot.
Abläufe überdenken
Ich habe mich am Ende ganz gut geschlagen. Trotzdem würde ich es beim nächsten Mal anders machen. Am Einfachsten wäre eine Trennung von Moderation und Visualisierung. Schöner noch wäre eine gemeinsame Bearbeitung mit allen Teilnehmenden, sofern alle das Programm kennen und auch schon benutzt haben. Auf jeden Fall ist es wichtig, die Besonderheiten digitaler Arbeitsräume kennen zu lernen und bekannte Arbeitsabläufe zu überdenken.
…oder wer weiß? Vielleicht sind wir nach der Corona Krise auch alle so digital, dass die Bedienung von Software ohne Nachdenken abgespult werden kann – ganz so, als würde man nach etwas greifen :-)